White-Label-Lösung (White-Label Solution)

Was ist eine White-Label-Lösung? 🤔

Eine White-Label-Lösung (auch White-Label-Produkt oder -Dienstleistung) bezeichnet ein Produkt oder einen Service, das bzw. der von einem Unternehmen (dem Hersteller oder Anbieter) entwickelt wird, aber von einem anderen Unternehmen (dem Reseller oder Partner) unter dessen eigener Marke, mit eigenem Logo und Design vertrieben und verkauft wird. Der Endkunde nimmt das Produkt somit als Angebot des Resellers wahr, obwohl die eigentliche Technologie oder Dienstleistung vom White-Label-Anbieter stammt.

Der Begriff ""White Label"" (weißes Etikett) stammt ursprünglich aus der Musikindustrie, wo Platten ohne Label an DJs verschickt wurden, damit diese sie unter ihrem eigenen Namen promoten konnten. Im heutigen Kontext bedeutet es, dass der Hersteller ein ""etikettenloses"" Produkt liefert, auf das der Reseller sein eigenes ""Markenetikett"" kleben kann.

Funktionsweise und Merkmale

Das White-Label-Modell basiert auf einer Partnerschaft zwischen Hersteller und Reseller:

  • Hersteller (White-Label-Provider): Entwickelt, betreibt und wartet das Kernprodukt oder die Dienstleistung (oft eine Software-Plattform, ein technischer Service oder auch ein physisches Produkt). Stellt dem Reseller das Produkt zur Verfügung, oft mit Anpassungsoptionen für das Branding.
  • Reseller (White-Label-Kunde): Erwirbt das Recht, das Produkt unter eigener Marke zu vertreiben. Passt das Branding (Logo, Farben, Name) an das eigene Corporate Design an. Übernimmt in der Regel Marketing, Vertrieb und oft auch den First-Level-Support für die Endkunden.
  • Endkunde: Kauft und nutzt das Produkt unter der Marke des Resellers und interagiert primär mit diesem. Weiß oft nicht, dass die zugrundeliegende Technologie von einem anderen Anbieter stammt.

Wichtige Merkmale von White-Label-Lösungen sind die Möglichkeit zur Anpassung des Brandings und die Tatsache, dass die technische Kernentwicklung beim Hersteller verbleibt. Der Grad der möglichen funktionalen Anpassung durch den Reseller ist oft begrenzt.

Vorteile für Hersteller und Reseller

Das White-Label-Modell bietet für beide Seiten Vorteile:

Vorteile für den Reseller:

  • Schneller Markteintritt: Ermöglicht den schnellen Start eines neuen Angebots ohne langwierige und kostspielige Eigenentwicklung.
  • Erweitertes Portfolio: Bestehende Unternehmen können ihr Produkt- oder Dienstleistungsangebot einfach erweitern.
  • Fokus auf Kernkompetenzen: Reseller können sich auf ihre Stärken in Marketing, Vertrieb und Kundenbeziehungen konzentrieren.
  • Nutzung etablierter Technologie: Profitieren von einer bereits entwickelten, getesteten und oft bewährten Lösung des Herstellers.
  • Stärkung der eigenen Marke: Das Produkt wird unter der eigenen Marke angeboten, was die Markenbindung fördern kann.

Vorteile für den Hersteller (Provider):

  • Breitere Distribution und Marktdurchdringung: Erreicht über Reseller neue Kundensegmente oder Märkte, die er selbst schwer erschließen könnte.
  • Skalierung des Geschäfts: Schnelleres Wachstum durch Nutzung der Vertriebskanäle der Partner.
  • Zusätzliche Einnahmequelle: Generiert Umsatz durch den Verkauf der White-Label-Rechte oder Lizenzen an Reseller.
  • Fokus auf Produktentwicklung: Kann sich auf die technische Weiterentwicklung und Wartung des Kernprodukts konzentrieren.

Nachteile und Anwendungsbeispiele

Es gibt auch potenzielle Nachteile und Herausforderungen:

Nachteile für den Reseller:

  • Geringe Differenzierung: Wenn viele Reseller dasselbe White-Label-Produkt anbieten, ist die Differenzierung schwierig.
  • Abhängigkeit vom Hersteller: Bezüglich Produktqualität, Weiterentwicklung, Preisgestaltung und Support ist man vom Hersteller abhängig.
  • Begrenzte Anpassbarkeit: Funktionale Anpassungen über das Branding hinaus sind oft nicht oder nur eingeschränkt möglich.
  • Margen: Ein Teil der Einnahmen muss an den Hersteller abgeführt werden.

Nachteile für den Hersteller:

  • Geringere Marge pro Endkunde: Verdient weniger pro Endkunde als im Direktvertrieb.
  • Markenbekanntheit: Die eigene Marke tritt gegenüber dem Endkunden in den Hintergrund.
  • Support-Aufwand: Muss möglicherweise Support für die Reseller leisten.
  • Qualitätskontrolle: Muss sicherstellen, dass Reseller das Produkt angemessen vermarkten und supporten.

Anwendungsbeispiele für White-Label-Lösungen finden sich häufig bei:

  • Software-as-a-Service (SaaS)-Plattformen (z.B. Marketing-Automatisierung, E-Mail-Marketing, Projektmanagement-Tools, die Agenturen unter eigenem Namen anbieten).
  • Finanztechnologie (z.B. Payment-Lösungen, die von Banken oder anderen Dienstleistern gebrandet werden).
  • Webhosting- und Domain-Reselling.
  • Reisebuchungsportale.
  • Bestimmte physische Produkte, die für verschiedene Marken identisch produziert werden.

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