Wireframes
Was sind Wireframes? 🤔
Wireframes (deutsch etwa: Drahtgittermodelle) sind eine frühe Form der visuellen Darstellung einer Benutzeroberfläche (User Interface - UI), typischerweise für Webseiten oder Softwareanwendungen. Sie sind bewusst vereinfachte, schematische Skizzen oder Diagramme, die sich auf die grundlegende Struktur, das Layout von Elementen, die Hierarchie von Inhalten und die Kernfunktionalität konzentrieren. Visuelle Designaspekte wie Farben, Typografie, Bilder oder detaillierte Grafiken werden dabei absichtlich weggelassen oder nur grob angedeutet.
Wireframes dienen als Blaupause für die spätere detaillierte Gestaltung und Entwicklung. Sie sind ein wichtiges Werkzeug im User Experience (UX) Design und im frühen Prototyping (Low-Fidelity Prototyping), um Konzepte schnell zu visualisieren, zu diskutieren und zu testen, bevor aufwendigere Design- oder Programmierarbeiten beginnen.
Zweck und Fokus von Wireframes
Der Hauptzweck von Wireframes ist es, Klarheit über die grundlegende Struktur und Funktion einer Benutzeroberfläche zu schaffen:
- Layout und Strukturierung: Definition der Anordnung von Hauptbereichen auf einer Seite oder in einem Anwendungsfenster (z.B. Kopfzeile, Navigation, Inhaltsbereich, Seitenleiste, Fußzeile).
- Inhaltshierarchie und -platzierung: Festlegung, welche Informationselemente wo platziert werden und welche Priorität sie haben (Was ist am wichtigsten? Was steht oben?).
- Funktionalität und Navigation: Darstellung der Kernfunktionen und wie Nutzer zwischen verschiedenen Ansichten oder Bereichen navigieren können (z.B. Platzierung von Buttons, Links, Menüs).
- Definition von Seitentypen/Templates: Skizzieren verschiedener Arten von Seiten oder Ansichten innerhalb der Anwendung (z.B. Startseite, Produktliste, Detailseite, Formularseite).
- Diskussionsgrundlage: Dienen als konkretes Artefakt für die Kommunikation und Abstimmung im Team (Designer, Entwickler, Product Owner) sowie mit Stakeholdern über grundlegende Konzepte.
- Frühes Feedback: Ermöglichen das Einholen von Feedback zu Struktur und Fluss, bevor visuelle Details die Diskussion ablenken.
Der Fokus liegt klar auf "Was?" und "Wo?", nicht auf "Wie sieht es aus?".
Erstellung und Merkmale
Wireframes können auf verschiedene Arten und mit unterschiedlichem Detailgrad erstellt werden:
- Skizzen (Paper Prototyping): Einfachste Form, schnell mit Stift und Papier oder auf einem Whiteboard gezeichnet. Ideal für erste Ideenfindungen und Brainstorming.
- Digitale Wireframes (Low- bis Medium-Fidelity): Erstellt mit spezialisierten Wireframing-Tools (z.B. Balsamiq, Miro, Axure RP im Wireframe-Modus) oder allgemeinen Design-Tools (Figma, Sketch, Adobe XD). Sie verwenden meist einfache geometrische Formen (Rechtecke, Linien), Standard-UI-Elemente in vereinfachter Darstellung und Platzhaltertexte (z.B. "Lorem Ipsum") oder -bilder (z.B. Boxen mit einem Kreuz).
Typische Merkmale von Wireframes sind:
- Reduzierte visuelle Darstellung: Meist in Graustufen gehalten, Verwendung einfacher Linien und Formen.
- Kein finales Design: Keine detaillierte Typografie, keine Farben, keine realen Bilder oder Icons (höchstens Platzhalter).
- Fokus auf Struktur und Inhalt: Klare Darstellung von Layout-Blöcken, Navigationselementen und Inhaltsbereichen.
- Annotationen: Oft ergänzt durch Kommentare oder Anmerkungen, die Funktionalitäten oder Interaktionen beschreiben, die im Wireframe selbst nicht dargestellt werden können.
- Verlinkung (optional): Wireframes können manchmal zu einfachen Click Dummies verknüpft werden, um grundlegende Navigationspfade zu simulieren.
Vorteile und Einordnung im Designprozess
Der Einsatz von Wireframes im frühen Designprozess bietet mehrere Vorteile:
- Schnelligkeit und Kosteneffizienz: Sie sind schnell und günstig zu erstellen und zu ändern, was schnelle Iterationen ermöglicht.
- Fokus auf das Wesentliche: Helfen, sich auf die grundlegende Struktur und Funktionalität zu konzentrieren, ohne sich in visuellen Details zu verlieren.
- Frühe Problemidentifikation: Strukturelle oder konzeptionelle Schwächen im Layout oder Navigationsfluss können frühzeitig erkannt und behoben werden.
- Verbesserte Kommunikation: Dienen als klare Kommunikationsgrundlage und helfen, Missverständnisse zwischen Teammitgliedern und Stakeholdern zu vermeiden.
- Grundlage für weitere Schritte: Bilden die Basis für das detaillierte UI-Design (Mockups) und die spätere technische Umsetzung.
Wireframes stehen typischerweise am Anfang des UI/UX-Designprozesses, nach der initialen Recherche und Anforderungsanalyse. Sie folgen oft auf Konzepte wie User Flows oder Sitemaps und gehen den detaillierten visuellen Mockups und interaktiven High-Fidelity-Prototypen voraus. Sie sind ein essenzielles Werkzeug, um strukturelle Klarheit zu schaffen, bevor man sich dem visuellen Feinschliff widmet.
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