XML (Extensible Markup Language)
Was ist XML? 🤔
XML steht für Extensible Markup Language (Erweiterbare Auszeichnungssprache). Es ist eine textbasierte Metasprache zur Strukturierung, Speicherung und zum Transport von hierarchisch organisierten Daten. XML selbst definiert keine festen Tags (Auszeichnungselemente), sondern stellt Regeln bereit, wie eigene, anwendungsspezifische Auszeichnungssprachen definiert werden können (daher ""extensible"" - erweiterbar). Das World Wide Web Consortium (W3C) ist für die Standardisierung von XML verantwortlich.
Ziel von XML ist es, Daten in einem Format darzustellen, das sowohl für Menschen als auch für Maschinen gut lesbar und verarbeitbar ist. Es trennt die Datenstruktur und den Inhalt von der späteren Präsentation. Ein XML-Dokument besteht aus verschachtelten Elementen, die durch Tags (<element>...</element>
) markiert werden und Attribute enthalten können (<element attribut=""wert"">
).
Merkmale und Struktur
XML-Dokumente haben charakteristische Merkmale:
- Textbasiert: XML-Dateien sind reine Textdateien und können mit jedem Texteditor gelesen und bearbeitet werden. Sie verwenden Zeichenkodierungen wie UTF-8 oder UTF-16.
- Hierarchische Struktur (Baumstruktur): Daten werden in einer Baumstruktur mit einem einzigen Wurzelelement (Root Element) organisiert. Elemente können weitere Elemente (Kindelemente) und Textinhalte enthalten.
- Tags zur Auszeichnung: Daten werden durch benutzerdefinierte Start- und End-Tags (z.B.
<kunde>...</kunde>
) eingeschlossen und beschrieben. - Attribute: Elemente können Attribute haben, die zusätzliche Informationen oder Metadaten zu einem Element liefern (z.B.
<buch isbn=""12345"">
). - Strenge Syntaxregeln (Wohlgeformtheit): XML-Dokumente müssen ""wohlgeformt"" (well-formed) sein, d.h., sie müssen grundlegende syntaktische Regeln einhalten (z.B. jedes Start-Tag braucht ein End-Tag, korrekte Verschachtelung, Groß-/Kleinschreibung ist relevant).
- Validierbarkeit (optional): Die Struktur und der Inhalt eines XML-Dokuments können optional gegen eine externe Definition (ein Schema) validiert werden, um sicherzustellen, dass das Dokument einer bestimmten Spezifikation entspricht. Gängige Schema-Sprachen sind Document Type Definition (DTD) oder das mächtigere XML Schema Definition (XSD).
Anwendungsbereiche
Obwohl seine Popularität für den reinen Datenaustausch im Web zugunsten von JSON etwas abgenommen hat, wird XML weiterhin in vielen Bereichen eingesetzt:
- Datenaustausch zwischen Systemen: Insbesondere im Enterprise-Umfeld und bei etablierten Standards (z.B. Finanzwesen, Gesundheitswesen, Industrieautomatisierung). SOAP-Webservices basieren auf XML.
- Konfigurationsdateien: Viele Anwendungen und Frameworks (besonders im Java- und .NET-Umfeld) verwenden XML für Konfigurationseinstellungen.
- Dokumentenformate: Als Grundlage für viele standardisierte Dokumentenformate wie XHTML (HTML als XML), SVG (Scalable Vector Graphics), RSS und Atom (Web-Feeds), aber auch intern für Office-Formate wie DOCX (Office Open XML) oder ODT (OpenDocument).
- Markup für Texte und Dokumente: Zur semantischen Auszeichnung von Texten und Dokumenten (z.B. DocBook, TEI - Text Encoding Initiative).
- Datenarchivierung und -repräsentation: Zur strukturierten Ablage von Daten, bei denen die Hierarchie wichtig ist.
Vorteile, Nachteile und Vergleich mit JSON
Vorteile von XML:
- Erweiterbarkeit und Flexibilität: Ermöglicht die Definition eigener Vokabulare und Strukturen.
- Struktur und Hierarchie: Gut geeignet zur Darstellung komplexer, hierarchischer Daten.
- Standardisierung: Weit verbreitete Standards vom W3C.
- Validierbarkeit: Möglichkeit zur formalen Überprüfung der Struktur gegen ein Schema (DTD, XSD).
- Unterstützung für Namespaces: Hilft, Namenskonflikte bei der Kombination verschiedener XML-Vokabulare zu vermeiden.
- Gute Werkzeugunterstützung: Viele Programmiersprachen und Tools bieten robuste Unterstützung für das Parsen und Erzeugen von XML.
Nachteile von XML:
- Geschwätzigkeit (Verbosity): XML-Dateien sind oft relativ groß und redundant durch die Notwendigkeit von Start- und End-Tags.
- Komplexität beim Parsen: Das Parsen von XML kann aufwendiger sein als bei einfacheren Formaten wie JSON.
- Lesbarkeit: Obwohl für Menschen lesbar, kann die Lesbarkeit bei komplexen Verschachtelungen leiden.
Vergleich mit JSON (JavaScript Object Notation): JSON hat XML in vielen Bereichen des Web-Datenaustauschs (insbesondere bei Web-APIs) abgelöst, weil es:
- Kompakter und weniger geschwätzig ist.
- Direkt und einfacher in JavaScript (der Sprache des Webs) verarbeitet werden kann.
- Eine direktere Abbildung auf gängige Datenstrukturen (Objekte/Maps und Arrays/Listen) in vielen Programmiersprachen bietet.
XML bleibt jedoch relevant, wenn es um Dokumenten-Markup, Konfiguration oder etablierte Standards geht, die auf XML basieren, und wenn die Validierung gegen ein komplexes Schema wichtig ist.
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